Sie können mit Ihrem Rechner nicht die Paypal-Seiten aufrufen?

Das Erscheinungsbild dieses Fehlers ist zunächst sehr seltsam und wunderlich: Man kommt so ziemlich auf alle Seiten im Internet, jedoch nicht auf www.c54e4e5635912ef26f54b51cd9a13fa6-gdprlock oder www.paypal.de. Bei manchen schränkt sich dieser Fehler auch ein auf wenige Browser und vor allem Google-Chrome. Noch seltsamer wird es, wenn man dann z.B. mit seinem Smartphone per G3 auf die Seite kommt und auch über WLAN im gleichen Netz wie der Rechner. Einzig mit dem Windows-PC will es nicht gelingen. 

Beim Aufruf von https://www.c54e4e5635912ef26f54b51cd9a13fa6-gdprlock wird zunächst versucht die Seite zu laden. Der Load-Kreisel ist eine ganze Weile beschäftigt und endet dann in einer Meldung:

Diese Website ist nicht erreichbar

Hierbei handelt es sich in der Regel um eine Zeitüberschreitung der Aufforderung.

Auch Bezahlvorgänge aus Webshop heraus funktionieren nicht, was für viele Nutzer ziemlich ärgerlich ist, denn diese können keine Online-Bestellungen per Paypal abschließen.

Was ebenfalls durch manche User festgestellt wurde, ist dass dieses Problem manchmal nur zeitweise über einige Tage oder Wochen besteht, dann plötzlich weg ist aber durchaus wieder auftaucht kann.

Obwohl einige Zugangsprovider von diesem Problem betroffen sind, scheint sich der User-Frust auf Vodafon zu konzentrieren.

 

Die Lösungsansätze

Im Netz werden dazu verschiedenen Ursachen diskutiert und resultiern zunächst aus Nutzererfahrungen und stellen offensichtlich keine zuverlässige oder für alle gleich geltende Lösungen da.



1. Mögliche Ursache: IP-Blacklisting

So wie der Fehler oben beschrieben ist, liegt die erste Vermutung nahe, dass es IP-abhängig zu sein scheint. Das zeitlich wechselnde Verhalten lässt dann auch gleich erahnen, dass es evtl. mit dem Blacklisting von IP-Adressen zu tun haben kann.

Das bedeutet: Wenn Sie eine dynamische IP-Adresse haben, was üblicherweise beil allen Einzelverbindungskunden der üblichen Carrier/Provider zutrifft (DSL, LTE), dann kann es Gründe geben, dass diese entweder schon geblacklistet sind oder auch durch Ihre Nutzung geblacklistet werden. Blacklisten sind Sammellisten von Internet-Diensten- und Netzwerken die böswillige Spam-Versender kennzeichnen und deren IP-Adressen auf Sperrlisten eintragen. Damit ist es anderen Diensten (z.B: Mailprovidern) möglich, von diesen gelisteten IP-Adressen versendete Mails von vornherein als Spam-verdächtig zu erkennen. In der Regel funktioniert das auch recht gut.

Leider sind manche Erkennungsverfahren nicht immer ganz zuverlässig, weil teilweise automatisch arbeitend. So sollen z.B. IP-Adressen auf den Blacklisten landen die evtl. nicht mit dem sicheren SMTP als absendenden Server arbeiten. Wenn Sie also in Ihrem Mailprogramm beim Postausgangsserver eine Angabe mail.providerdomain.de stehen haben, kann das schon zum Problem werden, denn so gerät Ihre eigene IP-Adresse schnell auf den Index, obwohl Sie überhaupt keine Schuld trifft und Sie ganz sicher kein Spammer sind. Diese Einstellung sollten Sie prüfen und ggf. mit Ihrem Provider kären, ob eine Serveradresse in der Form smtp.provideradresse.de verwendet werden kann.

Was hat Mail jetzt mit paypal zu tun? Nun, immer mehr Web-Seitenbetreiber und Diensteanbieter gehen dazu über Seitenaufrufe nur zuzulassen, für Nutzer welche nicht mit verdächtigen IP-Adressen unterwegs sind. Zahlungsdienste wie PayPal sind hier natürlich ganz besonders sensibel und restriktiv.

 

Deshalb hier der erste Tipp durch evtl. Lösung der IP-Blacklisting-Ursache:

Ein schneller Versuch könnte helfen. Booten Sie Ihren Router (DSL, LTE, ...) neu. Sie erhalten vom Provider dann ziemlich wahrscheinlich eine neue IP-Adresse. Vielleicht haben Sie damit schon Glück - wenn diese nicht auch schon in Block-Listen steht, oder das Blocklisting selbst die wirkliche Ursache war.

Wenn das nicht zum Erfolg führte sollten Sie zunächst prüfen, ob Ihre nun aktuelle IP-Adresse vom Blacklisting betroffen ist.

Schritt 1: Feststellen welche IP-Adresse Sie von Ihrem Provider zugewiesen bekommen haben.

Dazu gibt es sehr viele Diensteseiten im Internet, über die Sie das sofort sehen können. Rufen Sie z.B. http://www.meineip.de/ oder http://www.wieistmeineip.de/ auf.

 

Schritt 2: Feststellen ob diese IP-Adresse geblacklistet ist.

Auf dieser Seite von Heise.de finden Sie eine Liste von Spam-Blacklisting-Diensten. Einer der für mich bedeutsamsten ist unter https://www.spamhaus.org/ erreichbar. Da Jeder Blacklisting-Dienst anders funktioniert, kann ich in diesem Beitrag nicht im Detail darauf eingehen, wie hier Abfragen für die eigene IP erfolgen können. Bei Spamhaus können Sie zur Prüfung der eigenen IP-Adresse gern gleich diese Adresse aufrufen: https://www.spamhaus.org/lookup/

 

Schritt 3: Sie müssen versuchen sich aus diversen Blacklisten auszutragen.

In der Regel haben Sie bei jedem Spam-Blacklister auch die Möglichkeit die IP-Adresse als sauber wieder austragen zu lassen. Auch diese Verfahren sind je Dienstleister anders und können hier nicht ausgeführt werden. Bei Spamhaus ist das recht unproblematisch in wenigen Schritten erledigt. Ist Ihr Adresse hier in einem der Blocklisten gelistet, können Sie diesen Liste anklicken und über eine Formular diese Austragen. Sie erhalten auf Ihre E-Mail-Adresse einen Freischaltungscode, den Sie in die Seite kopieren und somit die Freischaltung abschließen. Meist nach einer halben Stunden haben dann alle Internetdienste diese Austragung erkannt und Sie können probieren, ob Sie nun die PayPal-Seiten aufrufen können.

 

Wenn Sie nun Erfolg haben, dann zunächst meinen Glückwunsch. Sein Sie aber nicht zu euphorisch. Es kann durchaus sein, dass Sie schon in wenigen Tagen wieder ausgesperrt sind. Entweder weil Sie eine neue IP-Adresse vom Zugangsprovider erhalten haben, die ebenfalls auf der Block-Liste steht oder aber weil Sie es noch unergründlich nicht zuverlässig geschafft haben, die Ursache des blacklistings zu beseitigen.

 

2. Mögliche Ursache - Site- oder DNS-Caching:

Manchmal ist es einfach so, dass Ihr Browser mit veralteten gespeicherten Inhalten und Daten einen Konflikt erzeugt, welcher den Aufruf der paypal-Seiten verhindert. Das können veraltete Cookies sein, gecachte-Inhalte oder falsche Einträge im Domain-Name-Server Cache.

Sicher haben Sie längst probiert den Browser neue zustarten oder sämtliche gespeicherten Browserdaten zu löschen. Evtl. haben Sie auch den Rechner neu gebootet.

Wenn das alles nicht geholfen hat, ist es evtl. zunächst mal gut zu wissen, dass Windows unabhängig von dem was Browser speichern auch noch mal eine ganz Menge Daten speichert (oder sammelt?). Der eine oder andere Browser nutzt diese oder Windows hängt sich in die Datentransfer-Protokolle und arbeitet dabei mit den gespeicherten Daten.

 

Deshalb hier der zweite Tipp durch evtl. Löschung der Caching-Daten:

Öffnen Sie eine Eingabeaufforderungssitzung auf Ihrem Rechner. Rufen Sie dazu einfach das Windows-Start-Menü auf. Unter Win8 brauchen sie dann auf der Start-Seite einfach cmd einzugeben, was die Suchfunktion auslöst und in der Trefferliste erscheint u.a. der Eintrag "Eingabeaufforderung". Diesen anklicken und Sie erhalten das von früher bekannte DOS-Prompt-Fenster. Dort geben Sie nacheinander folgende Kommandos ein, die das Löschen der Windows-Cache-Daten erzwingt:

Ipconfig /release
Ipconfig /renew
Ipconfig /flushdns

Starten Sie dann Ihren Browser erneut und prüfen Sie den Aufruf der PayPal-Seiten.

Ich hoffe Sie haben dann Erfolgt.

 

3. Mögliche Ursache - vermeiden des Vodafon DNS 

Dieser Lösungsvorschlag ist noch in seiner Wirkungsweise unbegründet, scheint aber bei dem einen oder anderen eine Lösung gebracht zu haben. 

Zum Hintergrund: Wenn man sich ins Internet einwählt über seinen Provider wird i.d.R. ein Domain Name Server des Providers zugewiesen. Diese DNS braucht der Browser um z.B. Internet-Adressen wie www.media-web.de aufzulösen und eine rechnertauglichen IP-Adresse zu ermitteln um den Zielhost ansprechen zu können. Erst dann ist die Datenübertragung von der Zielseite zum Clientrechner möglich. Vermutlich gibt es Probleme, wenn mit dem Vodafone-DNS gearbeitet wird.

Deshalb kann man den Versuch unternehmen einen anderen DNS zu nutzen. Manche ändern den DNS in den Router (EasyBox) Einstellungen, aber das geht nicht bei jedem, deshalb kann man das auch im Windows vornehmen. Hier mal eine klein Anleitung:

Einstellungen > Netzwerk u Internet > Adapteroptionen > Ethernet > Eigenschaften > Internetprotokoll Version 4 bzw. 6 > Eigenschaften > DNS-Server

DNS Eintrag eigenerDNS

Wem das zu kurz ist, der kann hier umfangreichere Anleitung finden.

Ich verwende als bevorzugten DNS, den von meinem Hostingprovider (HostEurope, also wie im Bild 217.115.143.140) der solide und zuverlässig arbeitet. Nur als zweiten DNS trage ich die IP 8.8.8.8 oder 8.8.4.4 vom öffentlichen Google-DNS ein. So erfährt Google nicht jede meiner Aktivitäten, maximal im Notfall. Das muss auch für IPv6-DNS erfolgen z.B: 2001:4860:4860::8888. Speziell der Eintrag eines eigenen DNS geht nicht in allen Router.

Noch immer nicht?

Dann gibt es, um wenigstens an sein Paypal-Konto mal heran zu kommen noch die Möglichkeit, wer sie denn hat, mal eben die dringenden Dinge per Smartphone-App zu erledigen. PayPal stellt für Android und iOS entsprechende APPs zur Verfügung. In meiner Problemlösungssuchphase habe ich meine Shop-Bestellung auch so abgeschlossen.

Eine weiter Überganslösung könnte sein, sein Handy als Router/Hotspot zu verwenden und darüber seinen Rechner mit dem Internet zu verbinden.

Zur Beruhigung ;-): Sie sind nicht allein mit diesem Problem und es besteht bei einigen Zugangsprovidern und auch schon über sehr lange Zeit (6 Monate, evtl. länger).

 

Über ein Feedback zu diesem Beitrag würde ich mich sehr freuen. Bitte posten Sie auch Ihre Erfahrungen oder Ergänzen Sie meine Ausführungen, wenn Sie ander Methoden gefunden haben, mit dem Sie das PayPal-Problem lösen konnten. 

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